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Weitere Umbesetzung in Bayreuth
Bayreuther Festspielhaus. Foto: Juan Martin Koch
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10.6.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Bayreuther Festspiele: Lundgren sagt Wotan-Partie im neuen «Ring» ab +++ Händel-Festspiele Halle stehen vor dem großen Abschluss +++ Musikfestspiele Sanssouci mit Fahrrad- und Paddelkonzert +++ Jazz, Klassik, Chöre: Stars treten beim Lausitz Festival auf +++ Bühnen Halle planen 30 Premieren in neuer Spielzeit 2022/2023 +++ Theater Chemnitz holt Premieren nach - Blick ins Programm 2022/23

Bayreuther Festspiele: Lundgren sagt Wotan-Partie im neuen «Ring» ab

Bayreuth (dpa) - Der Sänger John Lundgren (53) wird bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr nicht im Mammutwerk «Ring des Nibelungen» mitwirken. Er war für die Partien des Wotan und des Wanderers vorgesehen. Wie ein Sprecher des Festivals am Freitag mitteilte, gibt es bereits neue Sänger für die Partien: Egils Silins wird als Wotan in «Das Rheingold» auftreten, Tomasz Konieczny übernimmt die Wotan-Partie in «Walküre» und den Wanderer in «Siegfried». Zwei «herausragende Künstler» könnten kurzfristig die Rollen übernehmen, hieß es.

Lundgren ist der zweite Bariton, der die Wotan-Partie für den neuen «Ring» abgibt: Ursprünglich war Günther Groissböck dafür vorgesehen, er hatte aber im Vorjahr abgesagt.

«Aus persönlichen Gründen» sei es Lundgren nicht möglich, «für die intensive und für die Neuproduktion notwendige Probenarbeit in Bayreuth zur Verfügung zu stehen», hieß es in der Mitteilung. Lundgren werde aber dennoch in Bayreuth auftreten und in der Wiederaufnahme der Oper «Der fliegende Holländer» die Titelpartie singen.

Die Bayreuther Festspiele beginnen traditionell am 25. Juli. In diesem Jahr wird der seit langem erwartete neue «Ring des Nibelungen» Premiere feiern, Regie führt Valentin Schwarz. Die musikalische Leitung hat Pietari Inkinen inne.

 

Händel-Festspiele stehen vor dem großen Abschluss

In Halle an der Saale wurde er geboren: Der Barockkomponist Georg Friedrich Händel gilt als ein Super-Star seiner Zeit. Fans seiner Musik verehren ihn bis heute - und pilgern zu Konzerten.

Halle (dpa/sa) - Die 100. Händel-Festspiele in Halle stehen nach drei Wochen vor dem Finale. Wie die Intendanz mitteilte, gibt es bis zum Abschlusskonzert am Sonntagabend etliche Höhepunkte im Programm. Dazu zählen weitere Premieren und Konzerte. Zu den Spielstätten gehören neben der Oper in Halle das Historische Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und das Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg (Salzlandkreis), wie ein Sprecher sagte. Die Händel-Festspiele hatten am 27. Mai mit der Premiere der Oper «Orlando» begonnen.

Den Abschluss des Festivals der Barockmusik bildet am Sonntagabend in Halle unter freiem Himmel das traditionelle Konzert in der romantischen Kulisse der Galgenbergschlucht. Am Vortag (Samstag) steht dort das Open-Air-Konzert «Bridges to Classics» auf dem Programm, das als Verbindung zwischen klassischer und moderner Musik angelegt ist.

Das Musikfest in der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) war 2020 wegen der Pandemie abgesagt worden, 2021 dann mit einem digitalen Angebot Musikfans angeboten worden. Vor der Pandemie kamen jährlich Zehntausende Besucher sowie Musiker aus der ganzen Welt zu dem Klassik-Festival nach Halle.

Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Er lebte nach Stationen etwa in Italien größtenteils in London, wo er am 14. April 1759 starb. Händel war laut Experten zu seiner Zeit ein Super-Star. Bis heute wird Händels Musik weltweit geschätzt, gespielt und weiter erforscht. Zu den berühmten Werken im Opern- und Oratorienschaffen des Barockkomponisten zählen das Kirchenmusikstück «Messiah» und auch die unterhaltsame «Feuerwerksmusik» sowie die «Wassermusik».

 

Musikfestspiele Sanssouci mit Fahrrad- und Paddelkonzert

Potsdam (dpa/bb) - Nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie starten am Freitagabend die Musikfestspiele wieder durchgehend mit Livekonzerten. Zum Auftakt spielt am Abend das französische Barockensemble «Les Arts Florissants» in der Friedenskirche Sanssouci. Am Samstag folgt auf dem Alten Markt ein barockes Open-Air-Konzert unter dem Titel «Händels Zauberinseln». Gut zwei Wochen lang werden bis zum 26. Juni in Schlössern und Gärten Konzerte rund um paradiesische Eilande, Sehnsuchtsziele und malerische Rückzugsorte aufgeführt.

Entsprechend dem Festivalmotto «Inseln» findet am Sonntag das traditionelle Fahrradkonzert mit zahlreichen musikalischen Stationen rund um die Insel Potsdam statt. Erstmals gibt es bei diesem Festival am 26. Juni auch ein Paddelkonzert mit AbfFREITAG ahrt am Campingpark Sanssouci mit großen Abschlusskonzert vor dem Schloss Caputh.

Im vergangenen Jahr war das Festival als Hybrid-Veranstaltung mit Konzerten und gleichzeitiger Übertragung im Internet durchgeführt worden. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 war das Festival ausgefallen.

 

Jazz, Klassik, Chöre: Stars treten beim Lausitz Festival auf

Die Lausitz wird ab Ende August zur großen Bühne. An 25 Orten werden beim Lausitz Festival Hunderte Künstlerinnen und Künstler auftreten. Darunter sind auch weltbekannte Musikerinnen und Musiker.

Cottbus (dpa) - «Es muss noch etwas anderes geben, als die Chefs da oben», sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sich selbst etwas auf die Schippe nehmend zu den kommunalen Akteuren des diesjährigen Lausitz Festivals. Kretschmer und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sind Schirmherren des Kulturevents. Auch im dritten Jahr seines Bestehens verspricht das Festival außergewöhnliche Kulturerlebnisse. An 25 Orten werden von Ende August bis Mitte September 550 Kunstschaffende im Grenzland zu Sachsen, Polen und Tschechien auftreten. Festival-Intendant Daniel Kühnel hat das Programm am Donnerstag im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) in Cottbus vorgestellt.

Von Görlitz bis Bad Liebenwerda, von Oybin bis Forst und bis ins polnische Zgorzelec wird gespielt und gesungen. Unter anderem finden Jazz- und Klassikkonzerte statt, es gibt Theateraufführungen, Chorauftritte, Liederabende, Lesungen und philosophische Gespräche. Weltstars wie die Pianistin Martha Argerich, Violinist Gidon Kremer und der 87-jährige Jazzmusiker Abdullah Ibrahim werden an ungewöhnlichen Orten auftreten, etwa in Dörfern, Scheunen, Kirchen und  - wie das georgische Ensemble «Basiani» - in einer Klosterruine.

Auftrittsorte sind unter anderem auch die evangelische Dorfkirche Cunewalde, Gut Saathain (Elbe-Elster), die Brikettfabrik Louise, Schloss Branitz in Cottbus und das Neue Schloss Bad Muskau. Für Besucher haben die Veranstalter eine Karte zur Orientierung erstellt.

Unter dem Motto «aufBruch» geht es bei dem Mehrsparten-Festival laut Intendant Kühnel auch um die Frage, wie viel ein Aufbruch beinhalten darf, wenn er gelingen soll. Passend dazu hat als Auftakt William Shakespeares Tragödie «Caesar» von Regisseur Stefan Pucher in einer wieder nutzbar gemachten Glasindustriehalle in Weißwasser (Görlitz) Premiere. In dem Stück gehe es um das Verhältnis von Führung und Volk, wie Kühnel erläutert. Es passe zum Thema, weil es auch politische Umwälzungen als Ausdruck von tiefen kulturellen Verschiebungen betrachte. Der Intendant schlägt damit auch einen Bogen in die Lausitz. Die Region habe seit Jahrhunderten Transformationserfahrungen, was ein Schatz und auch eine Kraft sei.

Natürlich sei Wirtschaftsentwicklung, Industrieansiedlung, und Wertschöpfung wichtig für die Transformation der Lausitz, sagte die Chefin der Brandenburger Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, bei der Programmvorstellung. «Das wird aber nur gelingen, wenn wir auf gute Arbeits- und Lebensbedingungen schauen und da gehört einfach Kunst und Kultur dazu (...).» Von der Landesregierung sei die Unterstützung des Lausitz Festivals bereits 2019 ins Sofortprogramm aufgenommen worden, so Schneider.

Bei dem Festival sei es nie um ein Strohfeuer gegangen, sondern um Nachhaltigkeit, betonte Sachsens Regierungschef Kretschmer. «Wir wollen, dass sich die Region in Brandenburg und Sachsen positiv entwickelt.» Das Lausitz Festival als «Marke» trage dazu bei.

 

Bühnen Halle planen 30 Premieren in neuer Spielzeit 2022/2023

Halle (dpa/sa) - Die Theater, das Ballett und die Staatskapelle Halle haben für die kommende Spielzeit 30 Premieren und 12 Konzerte geplant. Nach zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen im Spielbetrieb wollen die Ensembles dem Publikum aller Altersklassen wieder ein umfangreiches Programm bieten, wie eine Sprecherin mitteilte. Der neue Spielplan der Bühnen Halle 2022/2023 beginnt am 28. August. Erste Premieren sind in den Häusern ab September geplant.

Die Oper Halle habe Werke deutscher Dichter und Denker in Bearbeitung internationaler Komponisten als Schwerpunkt gewählt. «Den Anfang machen die beiden berühmtesten, Goethes Faust und die Märchen der Gebrüder Grimm. Wir zeigen sie als Pariser Grand-Opéra und Broadway-Musical», teilte Intendant Walter Sutcliffe mit. Nach der Erzählung des Literatur-Nobelpreisträgers Thomas Mann werde Benjamin Brittens Oper «Tod in Venedig» aufgeführt. Zudem stehen Musicals und Werke von Georg Friedrich Händel auf dem Spielplan der Oper und Staatskapelle.

Das Ballett bringt Václav Kuneš' «Evolution» erstmals auf die Bühne. Angesichts der großen Nachfrage werde das Ballett- und Musikspektakel «Art*House» wieder gezeigt, teilte Ballettdirektor Michal Sedlácek mit. Der Intendant des neuen Theaters (nt) und Thalia Theaters, Matthias Brenner, betonte die Vorfreude der Künstler auf ein Wiedersehen mit dem Publikum.

Zugleich räumte er ein: «Wir haben in den letzten zwei Jahren doppelten Respekt vor dem Wert der Lebenszeit bekommen und wissen jetzt, dass die abebbende Pandemie vielleicht eine neue Welle vorbereitet». Das Ausmaß des Krieges in der Ukraine sei zudem nicht wirklich vorstellbar.

Im neuen Theater beginne der abendliche Spielplan Mitte September mit dem Klassiker «Der Kirschgarten» von Anton Tschechow. Im Oktober sei ein Kinder- und Jugendfestival geplant. Das Puppentheater zeigt zum Auftakt der Saison das Stück «Der neue Schauspieldirektor», eine Koproduktion mit Oper, Staatskapelle und Ballett.

In Halle werden die öffentlichen Bühnen - drei Theater, die Oper, das Ballett und die Staatskapelle - unter dem Dach der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) geführt. Während der Pandemie hatten die Spielstätten zeitweise geschlossen. Ensembles boten dem Publikum digital ein Ersatzangebot.

 

Theater Chemnitz holt Premieren nach - Blick ins Programm 2022/23

Chemnitz (dpa/sn) - Nachdem die Corona-Pandemie die Spielpläne durcheinandergewirbelt hatte, hebt sich am Theater Chemnitz der Vorhang für weitere einst geplante Produktionen. So werden die Operette «Die lustige Witwe», die Oper «Carmen» und die Shakespeare-Komödie «Ein Sommernachtstraum» in der neuen Spielzeit Premiere feiern, informierte das Theater am Donnerstag bei der Vorstellung des Spielplans 2022/2023. Auch der in Chemnitz geborene Schriftsteller Stefan Heym (1913-2001) ist in der neuen Saison vertreten.

Die vergangenen beiden Spielzeiten seien von vielen Verschiebungen, Änderungen und Absagen geprägt gewesen, beklagte Generalintendant Christoph Dittrich mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie. Hinzu kam der Umzug des Schauspiels und des Figurentheaters in ein Interim wegen der Sanierung des Schauspielhauses. Nun wolle sein Fünf-Sparten-Haus mit Freude und Elan in die neue Spielzeit starten. Er sei zuversichtlich, mit dem breitgefächerten Angebot das Publikum zurückgewinnen zu können.

So will das Orchester zusammen mit dem MDR-Rundfunkchor Robert Schumanns Oratorium «Das Paradies und die Peri» zu Gehör bringen. Das Stück sei noch nie in Chemnitz aufgeführt worden, hieß es. Das Ballett bietet derweil sowohl klassischen als auch zeitgenössischen Tanz mit dem dreiteiligen Abend «Wellen.Flimmern» und den Märchenklassikern «Elisa und die wilden Schwäne» sowie «Cinderella». Opernliebhaber erwartet derweil neben Webers «Freischütz» auch Leos Janáceks «Das schlaue Füchslein» in tschechischer Sprache.

Allein das Schauspiel will in der nächsten Spielzeit 14 Premieren stemmen. Eine davon ist «Der große Hanussen» von Stefan Heym. Er schrieb das Stück 1941 im Exil, 2021 wurde es den Angaben zufolge in England wiederentdeckt. In Chemnitz werde es nun zum zweiten Mal überhaupt auf einer Bühne zu sehen sein, hieß es. Das Figurentheater beschäftigt sich derweil unter anderem mit dem Altwerden. Dazu nimmt es Martin Baltscheits Stück «Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor» ins Programm.

 

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