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Alle Artikel kategorisiert unter »Christof Loy«

… vor dem inneren Auge – Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“ am Theater Basel

05.12.22 (Georg Rudiger) -
„Wo ist die Bühne? Außen oder innen“, fragt der Schauspieler und Tänzer Nicolas Franciscus ganz zu Beginn im ungarischen Prolog zu Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“ am Theater Basel. Regisseur Christof Loy beantwortet diese grundsätzliche Theaterfrage bei diesem eindrucksvollen, manchmal schwer erträglichen, dann wieder Hoffnung gebenden Abend eindeutig.

Fehlende Schneisen durchs Handlungsgestrüpp: Schrekers „Der Schatzgräber“ in Strasbourg

30.10.22 (Georg Rudiger) -
Es gibt einen Wundertand und einen Hort. Man singt von fernen Gestaden und trunkenem Schauen. Es wird gekiest und geheischt. Franz Schrekers Oper „Der Schatzgräber“, die am 21. Januar 1920 am Opernhaus Frankfurt uraufgeführt wurde und bis 1932 in mehr als fünfzig deutschen Städten gespielt wurde, lehnt sich textlich an Richard Wagners Prosa an. Die bis an die Grenzen der Tonalität erweiterte Harmonik, die orchestrale Farbenpracht und die Fülle im Detail erinnern an die musikalische Sprache von Richard Strauss. Nun feierte Schrekers Oper an der elsässischen Rheinoper in Straßburg ihre französische Erstaufführung, nachdem sie im Mai schon an der koproduzierenden Deutschen Oper Berlin über die Bühne ging.

Zwischen Glücks- und Ausfall – „Der Schatzgräber“ von Franz Schreker an der Deutschen Oper Berlin

02.05.22 (Dieter David Scholz) -
Es war einer der großen Opernerfolge des 20. Jahrhunderts, Franz Schrekers „Der Schatzgräber“, eine der meistgespielten zeitgenössischen Opern der Weimarer Republik. Zwischen 1920, dem Jahr der Uraufführung, und 1932 sind 385 Aufführungen in 50 verschiedenen Städten nachgewiesen. Die Nazis brandmarkten die Musik Schrekers als „entartet“. Es dauerte bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, bevor das Werk wiederentdeckt wurde. Doch die damals einsetzende, hoffungsvolle „Schreker-Renaissance“ hielt nicht lange vor. Zuletzt sah man das Werk in Amsterdam und in Frankfurt am Main.

Von Liebe, Leidenschaft und Verlust – Christof Loy inszeniert Tschaikowsky-Lieder in Frankfurt

27.03.21 (Wolf-Dieter Peter) -
Über alles künstlerische Ringen hinaus: lauter Probleme, die Dramatik beinhalten. Doch „Tschaikowsky - Genie und Wahnsinn“ des unerreichten Musik-Filmers Ken Russell stammt von 1970. Und nur Boris Eifman hat 1993 und 2019 zwei Ballette um den Komponisten geschaffen. Inmitten aller kulturellen Absagen und Ausfälle nun eine Annäherung der ganz anderen Art, beobachtet von Wolf-Dieter Peter.

Unübersehbar #19 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 18.9. bis zum 24.9.2020

17.09.20 (Dirk Wieschollek) -
Zweimal Oper, Jazz und Experimentelles: Bei unseren neuen Streaming-Tipps geht es um „innere Dämonen“, die Christof Loy anhand von Webers „Euryanthe“ untersucht, einen Schlagzeuger, der vom Garten ans Set zurückgefunden hat, eine Hexe und einen Mönch im Instrumentenmuseum und „musikalisches Immobilien-Infotainment“ aus Neukölln. Es ist des Lernens kein Ende. [jmk]

Raum für das große Experiment mit den Gefühlen – „Così fan tutte“ bei den Salzburger Festspielen

03.08.20 (Joachim Lange) -
Normalerweise würde man in Salzburg einen ganzen Da Ponte-Zyklus anvisieren wenn man eine der Opern daraus ins Programm nimmt. An den vorherigen von Sven-Eric Bechtolf erinnert man sich eher mit Stirnrunzeln. An den davor (von Claus Guth) freundlich schmunzelnd. Und nicht nur, weil Anna Netrebko dort im Figaro Susannas Staubwedel führte. Heute wäre es schlicht und einfach vermessen, würde man schon an „Don Giovanni“ und „Figaros Hochzeit“ denken, wenn „Così fan tutte“ über die Bühne geht. Dass die in ihrer Fragestellung wohl modernste Mozartoper überhaupt im Großen Festspielhaus zur Premiere kam und bejubelt werden konnte, ist allein schon ein Grund für Demut und Dankbarkeit.

Mit und ohne bürgerliche Anstandsfassade – Christof Loy inszeniert Richard Wagners „Tannhäuser oder der Sängerkrieg auf Wartburg“ in Amsterdam

09.04.19 (Joachim Lange) -
Zur Aufführungsgeschichte von Richard Wagners „Tannhäuser“ gehört der Ärger, den er in Paris damit hatte. Eigentlich war dort im zweiten Akt ein Ballett üblich. Das verweigerte der Deutsche seinem vergnügungssüchtigen französischen Publikum zunächst strikt. Doch er wollte unbedingt den Erfolg in der damaligen Welthauptstadt der Oper. Sein Zugeständnis: das Bacchanal vor der Venusberg-Szene als Ballettersatz. Für „Tannhäuser“ konnten sich die Pariser dennoch nicht begeistern. Bei Wagner selbst stand das Werk fortan immer mal wieder auf der Agenda. Von daher auch sein berühmt gewordenes Bonmot: „Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig.“ Der Oper Amsterdam gelingt, dank der intelligenten Inszenierung von Christof Loy, Beachtliches, findet Joachim Lange.

Die unglückliche Euryanthe als Glücksbringerin – Carl Maria von Webers Große romantische Oper in Wien

15.12.18 (Frieder Reininghaus) -
„Euryanthe“ ist ein Meisterinnen- und Meisterwerk aus Wien. Nicht nur Carl Maria von Webers so effektintensive Partitur von 1822/23 hat in der Geschichte des Musiktheaters eine Leuchtspur hinterlassen und half, zusammen mit dem „Freischütz“, den Mythos einer „Geburt der deutschen Oper“ begründen. Auch das viel gescholtene Textbuch Helmina von Chézys hat bemerkenswerte Qualitäten. Es erscheint als Fundgrube für Denkformen, Sehnsüchte und Propagandamuster in der Restaurationsepoche nach 1815. Zu der bieten sich von der Gegenwart des derzeitigen Österreich her manche Bezugspunkte an.

Christof Loy überwältigt in Frankfurt mit Bellins „Norma“

25.06.18 (Wolf-Dieter Peter) -
Mondpriesterin, Gallier, Römer, Druiden, Irminsul, Mistelzweige – alles für einen Sandalenfilm zwischen „Cäsar“ und „Vercingetorix“… Regisseur Loy zu seinem Ansatz: „Ich spürte, dass Elza van den Heever einen Raum braucht, wo sie nicht durch Dekoratives sich selbst reduziert, sondern über sich hinauswächst.“ Das führte zu Faszination und Tränen.

Korngolds „Das Wunder der Heliane“ an der Deutschen Oper Berlin

19.03.18 (Peter P. Pachl) -
Die Wiederbegegnung mit jeder Opernpartitur, welche der Komponist nach seinem Wunderkind-Welterfolg „Die tote Stadt“ als knapp Dreißigjähriger komponierte und zu seinem „Meisterwerk“ erklärte, wirkt in der musikalisch hochkarätigen Wiedergabe unter Marc Albrecht so, als seien dem Komponisten seine Ohrwürmer im vorangegangenen Werk peinlich und als trachte er nun, polyphon und kontrapunktisch weiter gereift und mit instrumentatorischer Meisterschaft, stets das gesamte Instrumentarium gegeneinander antreten zu lassen und zugleich durch Vermeidung echter Melodien beweisen zu müssen, den Anschluss an die Moderne nicht verpasst zu haben.
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