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Karlsruher Staatsballett tanzt an Hauswänden. Foto: screenshot, Video Karlsruher Staatsballett
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29.4.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Festival «Nordischer Klang»: Nordeuropa kommt nach Greifswald +++ Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch mit Musik zur Ukraine +++ Musikfest Hamburg startet mit spektakulärer Lichtinstallation +++ Karlsruher Staatsballett tanzt an Hauswänden +++ «Women in Jazz»-Festival in Halle mit Jasmin Tabatabai +++ Ostthüringer Theater planen zurück in den Regelbetrieb +++ Großes Programm: Ruhrtriennale lädt ein in ehemalige Industriehallen

Festival «Nordischer Klang»: Nordeuropa kommt nach Greifswald

Greifswald (dpa/mv) - Das Kunst- und Musikfestival «Nordischer Klang» bringt vom 6. bis zum 15. Mai nordeuropäische Kultur nach Greifswald. Rund 60 Künstler aus sechs Ländern Nordeuropas bieten Konzerte, Ausstellungen und Lesungen, wie die Veranstalter mitteilten. «Der 31. Nordische Klang wird funky wie nie», sagte der künstlerische Leiter Frithjof Strauß. Die Künstler kommen aus Schweden, Finnland, Dänemark, Island, Estland und dem diesjährigen Schirmherrenland Norwegen. Zu ihnen zählen die norwegische Pop-Band D'Sound und die estnische Funk-Band Lexsoul Dancemachine.

Es gibt unter anderem auch eine Fotoausstellung über die Sicherheitspolitik auf den finnischen Ålandinseln und der Autor Marcel Krueger präsentiert sein Buch über die außergewöhnliche Literatur in Island. Viele der rund 40 Programmpunkte sollen unter freiem Himmel stattfinden. Die Nachfrage nach den Tickets ist laut Veranstaltern groß. Zur Eröffnungsfeier am 6. Mai werden unter anderem Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sowie die Botschafter Norwegens und Estlands erwartet.

 

Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch mit Musik zur Ukraine

Zwei Mal war der Komponist Dmitri Schostakowitsch in Gohrisch in der Sächsischen Schweiz zu Gast. Hier schuf er das 8. Streichquartett, das als persönliche Abrechnung mit Stalin gilt. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg erlangt seine Musik eine ergreifende Aktualität.

Dresden/Gohrisch (dpa/sn) - Die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch stellen neben Musik aus der Feder ihres Namensgebers auch Werke ukrainischer Komponisten vor. Man reagiere damit auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, «vor dessen Hintergrund auch die Musik von Dmitri Schostakowitsch wieder eine erschreckende Aktualität erlangt hat», sagte der Künstlerische Leiter, Tobias Niederschlag, am Freitag in Dresden. Das Festival vom 30. Juni bis 3. Juli bietet etwa zahlreiche Werke des wohl bedeutendsten lebenden Komponisten der Ukraine, Valentin Silvestrov, der selbst nach Gohrisch kommt.

Der inzwischen 84-Jährige war vor einigen Wochen aus Kiew nach Berlin geflüchtet und soll am 2. Juli den diesjährigen Schostakowitsch- Preis in Empfang nehmen. Bei dieser Gelegenheit will er eigene Stücke auf dem Klavier interpretieren. Zudem spielen weitere Werke von ihm eine Rolle. Der 2020 entstandene Dokumentarfilm «V. Silvestrov» ist erstmals in Deutschland zu sehen, hieß es. Zum führe man jenes Programm mit Werken von Silvestrov und Franz Schubert auf, das unlängst in Moskau von der Polizei vorzeitig abgebrochen worden sei.

Neben der Musik Silvestrovs stehen im Eröffnungskonzert am 30. Juni Werke des ukrainischen Komponisten Yuri Povolotsky auf dem Programm, darunter zwei Uraufführungen. «Neues» ist auch von Schostakowitsch (1906-1975) zu hören. Dmitri Jurowski bringt in einem Konzert der Staatskapelle Dresden seine eigene Bearbeitung des Liederzyklus auf Gedichte von Marina Zwetajewa zur Uraufführung. Außerdem erklingt erstmals eine erweiterte Konzertsuite der Schauspielmusik zu «Die menschliche Komödie». Musik von Sofia Gubaidulina der Schostakowitsch-Preisträgerin von 2017 - wird gleichfalls gespielt.

«Nach zwei Jahren, in denen die Schostakowitsch-Tage pandemiebedingt virtuell beziehungsweise mit einem Ausflug ins Festspielhaus Hellerau stattgefunden haben, sind wir überaus glücklich, nun wieder nach Gohrisch zurückzukehren», sagte Niederschlag. Schostakowitsch war hier zwei Mal in einem Gästehaus der DDR-Regierung zu Gast und hatte in Gohrisch auch komponiert. Daran erinnert das Festival, das international Aufmerksamkeit genießt. Regelmäßig kommen auch Stars aus dem In- und Ausland zu diesem Anlass in die Sächsische Schweiz.

 

Musikfest Hamburg startet mit spektakulärer Lichtinstallation

Hamburg (dpa) - Mit einem Konzert und einer spektakulären Lichtinstallation ist am Donnerstagabend das Internationale Musikfest Hamburg eröffnet worden. Chefdirigent Alan Gilbert leitete das NDR Elbphilharmonie Orchester, auf dem Programm in der Elbphilharmonie stand Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung». Im Anschluss präsentierte das niederländische Künstlerduo Drift seine Installation «Breaking Waves»: Dabei setzte ein Schwarm aus hunderten beleuchteten Drohnen das Konzerthaus in Szene - choreographiert zum zweiten Satz des Klavierkonzertes von Thomas Adès. Das kinetische Kunstwerk soll an den drei folgenden Abenden jeweils um 22.30 Uhr wiederholt werden.

Bis zum 1. Juni sind unter dem Motto «Natur» mehr als 60 Veranstaltungen in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle zu erleben - darunter Gustav Mahlers «Dritte Sinfonie», «Die Alpensinfonie» von Richard Strauss, «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber, «Rusalka» von Antonin Dvorák und Franz Schuberts «Winterreise».

Geplant sind Auftritte von Solistinnen und Solisten wie Anne-Sophie Mutter und Elisabeth Leonskaja, Patricia Kopatchinskaja und Pekka Kuusisto, Igor Levit und Sir András Schiff. Begleitet werden sie von namhaften Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Philharmonia Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra, dem Orchestre de Paris, den Münchner Philharmonikern und der Filarmonica della Scala. Der finnische Shootingstar Klaus Mäkelä dirigiert alle sieben Sinfonien von Jean Sibelius mit den Oslo Philharmonic. Das Kyiv Symphony Orchestra gibt zum Abschluss seiner Tour ein Benefizkonzert.

 

Karlsruher Staatsballett tanzt an Hauswänden

Karlsruhe (dpa/lsw) - Für eine spezielle Open-Air-Aktion mit dem Karlsruher Staatsballett muss in den kommenden Wochen erst einmal die Sonne untergehen: Der Medienkünstler Jonas Denzel will bis Ende Mai immer donnerstags im Stadtraum Choreographien an Fassaden projizieren. Die Ensemble-Mitglieder werden nach Angaben des Badischen Staatstheaters auf diese Weise übermenschlich groß mal auf Fensterrahmen balancieren, mal einen Kirchturm erklimmen. Los ging es am Donnerstag am neuen Entrée des Staatstheaters. Zuschauerinnen und Zuschauer können das Spektakel kostenlos bestaunen. Das Projekt «Ballet of the City» wurde im Rahmen des Förderprogramms für Medienkunst der Unesco City of Media Arts Karlsruhe gefördert.

 

«Women in Jazz»-Festival in Halle mit Jasmin Tabatabai

Halle (dpa/sa) - Musikalische Frauen und zeitgenössischer Jazz stehen im Mittelpunkt des «Women in Jazz»-Festivals in Sachsen-Anhalt. Zur Eröffnung am Freitag singt der Junior Jazzchor Freiburg im Schlossgartensalon Merseburg, bis 15. Mai stehen dann diverse Jazzprojekte auf dem Programm, vor allem Konzerte, aber auch besondere Veranstaltungen wie der Jazz-Gottesdienst «Fröhliches Chaos» in der Pauluskirche Halle. Weitere Darbietungen gibt es laut Veranstalter in Magdeburg und Bad Lauchstädt.

Aus aktuellem Anlass ist die ukrainische Künstlerin Ganna Gryniva in diesem Jahr Gast des Festivals, das es seit 2006 gibt. Gryniva mixt Jazz mit Folklore aus ihrem Heimatland, Klassik und experimenteller Musik. Sie wird nach Veranstalterangaben am 10. Mai in der Georgenkirche Halle mit Fiona Grond auftreten. Zudem gibt es auch Angebote für jazzbegeisterte Kinder. Auch eine Jazzführung durch die Stadt Halle und ein Jazzpicknick im Merseburger Schlossgarten sind Teil des Festivals.

Das Abschlusskonzert in Halle gestaltet die Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai, die Stücke aus ihrem Album «Jagd auf Rehe» spielt.

Im vergangenen Jahr war die 16. Festivalausgabe coronabedingt als reines Streaming-Festival ohne Publikum über die Bühne gegangen.

 

Ostthüringer Theater planen zurück in den Regelbetrieb

Zur Spielzeit 2022/23 sind die Theater wieder frohen Mutes. Und so laufen auch am Theater Altenburg Gera die Vorbereitungen auf eine reguläre Spielzeit. Auch das Puppentheater stellt sich neu auf.

Gera (dpa/th) - Schrittweise sollte es am Theater Altenburg Gera ab Februar, März wieder in einen Spielbetrieb mit großen Stücken gehen. «Und promt hat's uns dann erwischt mit dem Virus», berichtete Generalintendant Kay Kuntze am Donnerstag in Gera. «Wir hatten also die ersten großen Proben und dann ging das los mit einer Infektionsdynamik, dass wir im März plötzlich nicht mehr spielfähig waren». Zehn Tage gab es einen hausinternen Corona-Lockdown. Jetzt sei man wieder sehr gut spielfähig. Mit großen Stücken soll es dann auch in die Spielzeit 2022/23 gehen.

Das Theater Altenburg-Gera hat bei der Planung für 2022/23 die Corona-Handbremse vollends gelockert. «Mit der neuen Spielzeit hoffen wir nun, in den Regelbetrieb zurückzukehren und unserem Publikum ohne Zugangsbeschränkungen und bei vollem Zuschauerraum wieder Musiktheater, Schauspiel, Ballett, Puppentheater und Konzerte in großem Format und mit inhaltlicher Vielfalt präsentieren zu können», sagte Kuntze. 20 Neuinszenierungen, sieben Uraufführungen, Konzerte unterschiedlichster Formate für alle Altersgruppen und die Wiederaufnahme großbesetzter Stücke wie «Die Passagierin» von Mieczyslaw Weinberg, «Hoffmanns Erzählungen» von Jacques Offenbach sowie des Balletts «Giselle» von Adolphe Adam stünden im Zentrum.

Mit Gottfried von Einems Oper von 1947 «Dantons Tod» will der Opernchor, der in der Pandemiehochzeit nur wenige Auftritte hatte, den Musiktheaterspielplan eröffnen. Zur Weihnachtszeit soll Engelbert Humperdincks Märchenoper «Hänsel und Gretel» in einer Neuinszenierung zurückkommen. «Ein Höhepunkt verspricht das an beiden Theaterstandorten zu erlebende Musical «Anything Goes» von Cole Porter zu werden», teilt das Theater mit.

Das Schauspiel widmet sich in der kommenden Spielzeit der Frage, welche größeren Auswirkungen das persönliche Agieren auf die Um- und Nachwelt hat. In einem Theaterexperiment soll das Publikum Teil der Geschichte werden und mitbestimmen. Neuinszenierungen des Schauspiels an den großen Spielstätten sind «Stützen der Gesellschaft» von Henrik Ibsen, «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» von Heinrich Böll und «Viel Lärm um Nichts» von William Shakespeare. Das Thüringer Staatsballett präsentiert den Klassiker «Coppélia» in einer Neudeutung von Silvana Schröder. In der Konzertsaison steht das Partnerland Tschechien im Fokus der Reihe «Zukunftsmusik ostwärts».

2023 soll außerdem das Puppentheater umfassend mit Fördergeldern des Bundes und der Stadt saniert werden. Die Arbeiten an und in der Spielstätte am Gustav-Hennig-Platz sollen im Januar beginnen und für zwei Jahre andauern. In der Zwischenzeit soll das Publikum die Puppenspielkunst in Gera in der Bühne am Park, in der Theaterfabrik, im ehemaligen Theaterrestaurant Szenario und in verschiedenen Klassenzimmern oder im Altenburger Theaterzelt erleben können.

Insgesamt hat das Fünf-Sparten-Theater 18 Premieren in Altenburg und 20 Premieren in Gera geplant. Es ist Thüringens einziges Fünf-Sparten-Haus und zugleich die Heimat des Thüringer Staatsballetts.

 

Großes Programm: Ruhrtriennale lädt ein in ehemalige Industriehallen

Bochum (dpa/lnw) - Mit einem umfangreichen und vielfältigen Programm sowie attraktiven Veranstaltungsorten lockt die Ruhrtriennale 2022 die Besucher. Das unter anderem vom Land Nordrhein-Westfalen, dem Regionalverband Ruhr und der Kulturstiftung des Bundes geförderte Festival der Künste steigt in diesem Jahr vom 11. August bis zum 18. September in den vier Ruhrgebietsstädten Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck.

«Wir bewegen uns in einer Zeit mit einer schweren Mischung aus Pandemie und Angriffskrieg in der Ukraine. Umso wichtiger ist es, dennoch die Dialogfähigkeit zu erhalten», sagte die zum zweiten Mal als Intendantin für die Triennale verantwortliche Barbara Frey. Die Schweizer Theaterregisseurin präsentierte am Donnerstag gemeinsam mit den Leitenden Dramaturginnen Barbara Eckle (Musiktheater/Konzert) und Judith Gerstenberg (Schauspiel/Tanz/Performance) in der Turbinenhalle an der Bochumer Jahrhunderthalle das vielfältige Programm.

Zentrale Bedeutung der von 20 Jahren aus der Taufe gehobenen Ruhrtriennale haben in diesem Jahr die insgesamt neun Spielorte. Die ehemaligen Industriehallen, Maschinenhäusen, Kokereien und Halden der Metropole Ruhr - darunter die Jahrhunderthalle in Bochum und Hallen auf dem Gelände des Unesco-Welterbes Zollverein in Essen -  bilden den Rahmen des Kunst-Festivals in den Bereichen Musiktheater, Konzert, Schauspiel, Tanz, Performance, Installation, Literatur und Dialog. Geplant sind insgesamt 36 Produktionen und Projekte, darunter sieben Eigen- und Koproduktionen, fünf Uraufführungen, eine europäische und drei deutsche Erstaufführungen.

Um Besucher, Künstler und übrige Mitwirkende zu schützen, gibt es bei der Ruhrtriennale erneut ein umfassendes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept. Der Zutritt zu allen Spielorten ist nur mit einer medizinischen oder FFP2-Maske gestattet. Der Erwerb der Tickets ist online, über eine Telefon-Hotline, an bundesweit mehr als 2500 Vorverkaufsstelle oder an Tages- und Abendkassen seit Donnerstag möglich.

 

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